Moin zusammen,
ich habe schon eine längere Zeit immer mal im Forum gelesen und mich nun doch mal angemeldet. Ich habe das Forum durchforstet, jedoch leider gar nichts zu meinem Problem gefunden.

Bei meiner ZX6R 600P (2008) würde ich gerne mal eine andere Bremspumpe testen. Grund: Ich habe mehrere Kurventrainings/ Rennstreckentage auf dem kleinen Heidbergring hinter mir. Die Bremse ist OK, aber wäre schön, wenn das noch etwas knackiger und präziser ginge. Zur Info: ich bremse nur mit dem Zeigefinger, habe schon Stahlflex Bremsleitungen verbaut. Ansonsten ist bei dem Bike alles Serie.
In den letzten Wochen habe ich unzählige Vergleiche zwischen: Brembo RCS, Galespeed VRC und Magura HC1 und HC3 gelesen. Hatte mich bisschen in die HC3 verliebt, jedoch gibt es keine ABE für die 600P. Magura hat mir da nur geschrieben, dass ich mich mit dem Sachverständigen zusammensetzen solle. Jetzt bin ich schon sehr überfordert, was überhaupt in Frage kommt.

Meine Fragen:
1) Welche Bremspumpen kommen überhaupt in Frage? (Es soll keine unendlich teure TÜV-Eintragung nach sich ziehen, also am besten mit ABE)
2) Welcher Kolbendurchmesser passt zu meinem Bike? (Wie wirken Zylinder der Bremspumpe und Bremskolben in der Zange zueinander? Die "Übersetzung" in der Hydrauliklehre ist mir bekannt, jedoch nicht, wie stark die Auswinkungen sind und welche Kombinationen sinnvoll sind)
3) Ganz am Ende: Macht so etwas in euren Sinn? Oder sind das maginale Unterschiede? In vielen Forenbeiträgen und Videos wurde immer beschrieben, dass die Unterschiede wirklich riesig sein sollen.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn der ein oder andere ein paar Infos hat

Lieben Gruß in die Runde!

Bevor du an den Umbau der Pumpe denkst, schon mal an andere Beläge gedacht?!
Es gibt diverse Bremsbeläge die mit steigender Temperatur schön linear, entsprechend dem Zug am Hebel, an Biss zulegen. Lucas CRQ zum Beispiel - brauchen aber eben Temperatur.

Aber mal grundsätzlich:
Was verstehst du unter "knackiger und präziser"?

Mehr Bremskraft? Bessere Dosierung? Soll sich der Bremshebel bei Anlegen der Bremse möglichst hart anfühlen? Das Spiel mit persönlichen Befindlichkeiten kann man beinah ins unendliche führen ...

Nein, aber das ist ne gute Anmerkung. Dabei muss ja aber auch die Kombi zwischen Scheibe und Belag passen. Möchte nach der Arbeit fahren und auch auf ein paar Kurventrainings. Also sollte die Kombi für beides passen. Ich bin mit 4 Jahren auch noch "neu" im Geschäft, also kein Highend-Profi-Equipment

Ja, ich kann den Bremshebel halt durchziehen, jedoch habe ich dann eher das Gefühl, dass der Hebel gleich bricht, als dass das Vorderrad blockiert. An einen Stoppie schon mal gar nicht zu denken. Sie bremst schon! (Nicht, das gedacht wird, dass ich ins Leere greife!)

Zum Verständnis: Die Bremse fühlt eher an wie bei einer Mercedes E-Klasse, also gemütlich, mit so einem leichten "Leerweg". Beim Supersportler hätte ich das aber gerne direkter, zickiger und auch gerne, dass die Bremse mehr zupackt, also mehr Bremskraft.

Ist das soweit verständlich

Wie alt sind die Beläge, die jetzt drin stecken? Sind das die Originalen von Kawa oder vielleicht "günstige" organische? Die originalen Sinter-Beläge von Kawa funktionieren mit den Originalscheiben sehr gut. Damit kann man auch recht locker Stoppies produzieren.

Nach deinem "Anforderungsprofil" fallen solche Beläge, wie die genannten CRQ schon mal raus. Weil die brauchen halt wirklich Temperatur. Alternativ wären da die SRQ von Lucas, die funktionierten auf meiner 9er auch mit Serienscheiben.
Die Beläge haben allerdings, sollte der Ehrlichkeit halber einfach erwähnt werden, keine Zulassung! Damit gab es auch schon ein "mehr" an Bremskraft.

Wenn du den Hebel, und so verstehe ich dein "durchziehen", bis an den Lenker bringst, sollte vielleicht nochmal entlüftet werden. Wenn ich mich nicht irre, hat die P schon eine Radialpumpe. Diese muss auch entlüftet werden!
Bei meiner 9er hat auch der Wechsel auf Dot 5.1 eine bessere Dosierbarkeit gebracht, weil sie damit temperaturstabiler ist.

Die Bremspumpe in deinem Modell ist mit das Beste was Kawa je verbaut hat! Da würde ich mir keinerlei Gedanken an Ersatz machen. Bleibt eigentlich nur, mit den Belägen unterschiedliche Hersteller zu experimentieren.

Als erstes würde ich mal einen Wechsel der Bremsflüssigkeit und ordentlich entlüften empfehlen.

Ich hatte an meiner 10er auch das problem, dass ich auf dem Ring den Hebel mit zunemender Strecke immer weiter zum Lenker ziehen konnte. Hab auch erst Stahlflex verbaut , andere Belege und die Pumpe gewechselt. In meinem Fall lag das Problem aber an den Sätteln. hab dann die Sättel von der 2008er an die 2004er gebaut und seit dem funktioniert die Bremse bestens.

Aber immer eins nach dem anderen....

Super, vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Das werde ich dann jetzt bei der Inspektion mit angeben, dass Sie bitte die Beläge und die Bremsflüssigkeit tauschen. Die Bremspumpe stell ich dann erst mal hinten an.

Hat jemand zufällig noch Erfahrungen mit der Übersetzung? Im unteren Drehzahlbereich ist die kleine ja etwas müde. Kann man da statt 16/43 mit z.B. 16/45 oder 16/46 schon viel herausholen? Jetzt bin ich mit meinen Fragen auch wirklich mal durch ;)

Mach lieber am Ritzel einen Zahn weniger. Dann brauchst du keine längere Kette.