Die Einstellung ist eigentlich vorgegeben. Du schaust, was Du für eine Kette hast und entsprechend stellt man das System ein (z.B. 525er Kette Stellung 3). Lediglich bei Regen oder Offroad stellt man das System um.

Abgesehen, dass ein Öler das einzige Zubehörteil ist, dass sich auch wirtschaftlich rechnet, denn die Kette hällt etwa 3 mal so lange, bringt er einen riesen Komfort. Keine Sauerei mit abgeschleuderten Fett, kein Nachsprühen, einfache Reinigung des Moppeds, Kettenreinigung entfällt...

Es ist wie mit allen Dingen, einfaches System, günstiger Preis bedeuten Abstriche in der Funktion.
Ein elektronischer Öler kostet erst mal mehr, nur arbeitet er auch deutlich genauer. Die Mehrkosten von 120 Euro hat man nach ein paar Wochen eh vergessen, die Funktion bleibt und erfreut einen weiter. Was nutzt der Preis, wenn das System nicht so arbeitet wie gewünscht? Schließlich hast Du es ja auch wieder abgebaut.
Bei Produkten, die der Akustik und der Optik dienen werden ganz andere Summen ausgegeben, bei einem Öler darf es immer nix kostem, kenn ich schon.

Allzeit gute Fahrt

Heiko

Ich will hier deine Werbeaktion nicht untergraben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kette dreimal solange hält. Entscheident für die Lebensdauer einer Kette ist schließlich auch die Fahrweise. Wenn ich immer von Null auf Hundert eine neue Bestzeit erreichen will, hält die Kette weniger lang, mit oder ohne Öl. Eine Sauerei kann, muss es aber nicht geben, egal ob mit Öler oder Spray. Außerdem muss ich entweder nachsprühen oder nachfüllen. Wobei ich mich mehr zu den Fahrern (10t bis 15t km/Jahr) und nicht zu den Schraubern zähle. Ich fahre auch immer noch die erste Kette und den original Topf.

Klar bin ich nicht neutral, ich erzähl hier aber keine Märchen.

Meine 98er ZX-9R ist mit der ersten Kette 75 359 km gelaufen. Mit 115 000 km habe ich sie übrigens verkauft. Mein Ing. ist mit der ersten Kette in seiner ZZR 1100 86 400 km gefahren. Tja, damals hatte ich noch Zeit und bin so 30 - 35 000 km im Jahr gefahren.

Die Fahrweise hat übrigens nur sehr eingeschränkt etwas mit der Lebensdauer der Kette zu tun.

Zu erst mal muss man wissen wo, eine Motorradkette geschmiert werden muss. Eine Motorradkette muss eben nicht primär auf der Oberfläche geschmiert werden.
Die Schmierung muss zwischen der Kettenrolle und der darunter liegenden Hülse statt finden. Immer wenn die Kette ins Kettenrad einläuft bleibt die Rolle im Zahnrad stehen, da hat man praktisch keine Reibung. Die unter der Rolle befindliche Hülse ist das Teil, dass sich in der Rolle und um den Bolzen dreht. Zwischen der Hülse und dem Bolzen hat man die Dauerfettfüllung der Dichtringkette, dieser Punkt ist also geschmiert. Zwischen der Hülse und der Rolle muss man schmieren.

Das machen die meisten (was mir natürlich nicht einleuchtet ) mit der Dose. Das Schmiermittel hat ein Flussmittel, das sorgt dafür, dass der Schmierstoff unter die Rolle kriecht. Bei einem Öler wird das Öl an der Kettenradflanke abgestreift, als Faden weggezogen und dieser von der Fliehkraft dann in den Spalt zwischen Innenlasche und Rolle gedrückt. Da genau muss es ja auch hin. Durch die Kapilarwirkung des Öls zieht es sich im Zwischenraum zwischen der Rolle und der Hülse durch und kommt auf der anderen Seite wieder raus. Somit ist die Hülse zur Rolle geschmiert.

Schmiert man nicht rechtzeitg nach oder der Schmiertstoff ist an eigen Stellen schon verbraucht, dann entsteht zwischen Rolle und Hülse Reibung. Das sorgt dafür, dass die Kette richtig heiß wird und sich die Fettfüllung zwischen Bolzen und Hülse ausdehnt, weil sich das Fett verflüssigt. Jetzt drückt sich das Fett am Dichtring vorbei und der Dichtring überhitzt, wird spröde. Die Fettkammer zwischen Bolzen und Hülse ist nicht mehr ausreichend gefüllt und die Teile reiben sich aaeinander auf, bekommen Spiel. Das ist Kettenlängugng, so verschleißt eine Kette.
Schmiert man die Fläche zwischen Rolle und Hülse ständig gleichmäßig ab, reduziert das den Verschleiß enorm und die Kette hällt deutlich länger. Das ist der Grund, weshalb die Kette mit Öler länger hällt.
Man kann sicher auch mit manueller Pflege eine ähnlich hohe Laufleistung erzielen, nur ist das extrem aufwändig und so gut wie niemand macht das.

Der Grund, weshalb die Kette sauber bleibt, ist das Öl. Der hauchdünne Ölfilm aud der Oberfläche der Kette bindet den Schmutz nicht so wie das klebrige Fett. Staub wird einfach wieder weggeschleudert und das ist eigentlich auch hauptsächlich das, was man auf der Felge sieht.

Ach ja, bei einer Recichweite von über 12 000 km mit einer Tankfüllung von 80 ml muss man nicht so oft nachfüllen. Da sprüht man doch weit häufiger.

Hier mal eine Schnittzeichnung durch eine X-Ring Kette: