Neuer Kettensatz steht an bei der 9er c
nun steht einmal was von 60nm und einmal 74nm fürs Kettenrad.
Welches Drehmoment stimmt denn jetzt und sollte man nehmen?

Ich habe die Muttern mit 27 NM angezogen, die haben doch nix zu halten.

Im Handbuch stehen aber 59 NM drin, die 27 hat mir der Händler vorgegeben, als ich ihm beim Wechsel geholfen habe.

Dann nimm besser die 59 NM. Weniger als 50% des angegebenen Drehmoments ist einfach sau gefährlich.

27nm find ich jetzt allerdings auch etwas wenig

Eure Bremsscheiben sind mit weniger angezogen und halten auch. Ich vertraue meinem Händler, die Kiste hat jetzt 94000 km keine Probleme gemacht, warum sollte ich also was ändern? Wenn so ein Bolzen abgedreht ist sind dienfolgen schlimmer.

Die werden mit maximal 90% ausgelastet sein. Den Bolzen wirst du, solang der nicht kaltverformt wurde, beschädigt ist oder sonst wie Macken hat, beim angegebenen Drehmoment nicht abreißen.

Die Bremsscheibenschrauben werden aber auch mit Schraubensicherung verbaut.
Die am Kettenradträger nicht.
Außerdem sind die Bremsscheibenschrauben M8, die anderen M10

So hab gerade ins Handbuch gesehen.
Im Werkstatthandbuch für die ZX9R C&D stehen 74Nm. Diese würde ich an deiner Stelle auch verwenden.
Im Werkstatthandbuch für die EE&EF sind 59Nm angegeben.
Händler die sagen das 50% vom Sollwert reichen, sind auch die Gleichen, die beim Auto die Radschrauben mit nem Schlagschrauber mit geschätzen 200Nm andonnern und dann mit nem Drehmomentschlüssel "nachziehen".

Am Kettenrad sind selbstsichernde Muttern und es wirken auf die Bolzen nur scherkräfte, also warum so fest ziehen? Wo will es denn hin, hat doch ka Geld dabei.

unter 100% idealen Bedingungen und keiner Schräglage wirken da keine Kräfte. So gesehen müsste ja ein einfacher Sicherungsstift statt einer Mutter auch bei der Achse reichen ;)

Solange die muttern drauf sind kann das kettenrad nicht weg. Sie dürfen sich nur nicht locker drehen und das tun sie nicht, weil sie selbst sichernd sind und weil sie etwas angezogen sind, bei mir eben nur mit 27nm, ihr dürft da gern festziehen mit allem was ihr habt, wenn ihr euch dann sicherer fühlt.
Ich habe hier nur die Empfehlung meines Händlers weiter gegeben und von der Logik her hat er recht und seine äußerst zuverlässige Arbeit gibt ihm auch recht, denn Reklamationen gab es bei ihm wegen seiner Arbeit noch nie.
Ich fahre jetzt meinen 4. Kettensatz mit diesem Drehmoment und werde auch den 5., 6.,7. Usw so fahren.

Ich frag mich nur wie man auf 27Nm kommt?
Die Dipl.Ing's haben sich doch dabei sicher was gedacht

Klingt alles so wenig. Bei der GPZ z.B. da sind 88Nm angegeben

Die Gpz hat 33 nm Drehmoment und das reicht zum fahren bis 196 km/h aus.
Die 9er hat 102 nm drehmoment und das reicht für 276 km/h aus, der Zahnkranz wird aber im Gegensatz zur Gpz nur mit offiziell 59 Nm angezogen und nicht mit 88 nm.

Wenn du mir jetzt eine plausible Erklärung geben kannst, was sich die Ingenieure dabei gedacht haben, dann dürft ihr über meine 27Nm laster lästern wie ihr wollt.

Mit dem richtigen Drehmoment erhöhst du auf den richtige Anpressdruck der somit Auswirkungen auf die Kraftübertragung und auch auf die wirkende Kraft für die Bolzen Auswirkungen hat.

Ist die Anpresskraft zu gering wird die Kraft auf die Bolzen auf Abscherung umgewandelt und somit die Bolzen höher belastet als vorgesehen.

Ist die Anpresskraft zu hoch werden die Bolzen auf Zug zu hoch belastet und könnten abreißen.

Es ist bei so etwas schon wichtig die richtigen Anzugsmomente auch ein zuhalten denn da spielen mehrere Kräfte eine wichtige Rolle.

Daher gibt es ja auch spezielle Anweisungen ob eine Schraube/Mutter trocken und gereinigt oder mit Fett oder Öl montiert werden soll. Auch die Schraubensicherung mit zB Loctide spielt da eine Rolle und sollte dringend eingehalten werden.

Wenn man noch weiter ins eingemachte geht ist auch die Schraubenqualität ganz entscheidend. VA Schrauben ist was ganz anderes wie Titan Schrauben oder AL Schrauben ..... Stahl Schrauben die es in 4.6 --- 8.8 ---- 10.9 oder 12.9 gibt. Alle haben ganz unterschiedliche Eigenschaften die Bauartbedingt eingehalten werden sollten.

Die Aussage Schraube ist Schraube, wie es einige Laien von sich geben, ist daher sau gefährlich .... und bei Fahrzeugen dann so eine Meinung zu vertreten kann auch mal tötlich enden ......

Auch halte ich persönlich, als Maschinenbaumeister, es für absolut unverantwortlich von einem Mechaniker den vorgegebenen Drehmoment um 50% eigenmächtig zu verringern ....

Mal-schauen, deine Begründung ist ein erster Ansatz zur Erklärung, jedoch wenn es dabei so genau auf das verwendete Material ankommt, dann müsste es zu jedem Kettenrad ein vorgeschriebenes Drehmoment in Kombination mit den passenden Bolzen und Muttern geben. Jeder Hersteller verkauft ja zig Kettenräder, aus Alu, aus Stahl, aus Spezialstahl welcher speziell gehärtet ist usw. Das sind ja dann 1000 Konstellationen, die auf jedes Moped zutreffen können.
Da sich das Kettebrad schon ohne festziehen so gut, wie nicht zuckt auf dem Träger denke ich an dieser stelle trotzdem, das auch ein geringeres Drehmoment ausreicht. Wenn da spiel wäre, dann würde ich deiner Erklärung folgen, denn dies ist dann für mich absolut einleuchtend, da ja der Kranz im Betrieb so auch hin und her rutschen könnte und somit die scherkräfte extrem verstärken würde.

Ja, es war ein versuch es mit einfachen Worten zu erklären ....... was entscheidend ist, ist der Anpressdruck .... wobei es dann nur eine Untergeordnete Stellung übernimmt ob es ein AL, Stahl oder Titankettenrad ist. Die Anpresskräfte sind immer das gleiche = 6 mal 59 Nm (bei der EE und EF) bzw bei der B/C/D 74 Nm Drehmomentanzug auf M10 mal 1,5 mm Steigung Bolzen.

Warum Kawa den Drehmoment verändert hat kann ich dir nicht sagen ..... aber auch dabei werden sie ihre Gründe gehabt haben.

Aber beim Auto unterscheiden sich die Anzugsmomente bei Alu und Stahlfelgen auch, und da ändert sich auch nur das Material der Felge, also so unbedeutend dürfte das Kettenrad auch nicht sein.

Eine Mutter würde sich ja zum Beispiel bei Alu regelrecht ins Material arbeiten, wenn sie immer fester angezogen wird.

Vom Grundgedanken her ja ...... aaaaaaber die AL Kettenräder sind aus dem Harten AL 7032 oder sogar 7035 ..... und bei Autofelgen hast du keine glatt anliegende Schrauben sondern Kegelschrauben und alles zu zentrieren .... das ist wieder etwas anderes ...... es ist ein wenig Aufwändig diese ganze Geschichte zu erklären wo nun im einzelnen die gravierenden Unterschiede sind .....

Auch sind es mit 59 Nm oder 74 Nm noch nicht so hohe Kräfte die da wirken .... und von daher sollte man zumindestens diese Kraft relativ einhaltern. Ein M10 mal 1,5mm Steigung Bolzen in der Qualität 8,8 hält ganz locker das 10 Fache an Kraft bevor er zerbröselt .... eher reist dir das Gewinde kaputt.

Zitat von mal-schaun im Beitrag #15

---

Mit dem richtigen Drehmoment erhöhst du auf den richtige Anpressdruck der somit Auswirkungen auf die Kraftübertragung und auch auf die wirkende Kraft für die Bolzen Auswirkungen hat.

Ist die Anpresskraft zu gering wird die Kraft auf die Bolzen auf Abscherung umgewandelt und somit die Bolzen höher belastet als vorgesehen.

Ist die Anpresskraft zu hoch werden die Bolzen auf Zug zu hoch belastet und könnten abreißen.

Es ist bei so etwas schon wichtig die richtigen Anzugsmomente auch ein zuhalten denn da spielen mehrere Kräfte eine wichtige Rolle.

Daher gibt es ja auch spezielle Anweisungen ob eine Schraube/Mutter trocken und gereinigt oder mit Fett oder Öl montiert werden soll. Auch die Schraubensicherung mit zB Loctide spielt da eine Rolle und sollte dringend eingehalten werden.

Wenn man noch weiter ins eingemachte geht ist auch die Schraubenqualität ganz entscheidend. VA Schrauben ist was ganz anderes wie Titan Schrauben oder AL Schrauben ..... Stahl Schrauben die es in 4.6 --- 8.8 ---- 10.9 oder 12.9 gibt. Alle haben ganz unterschiedliche Eigenschaften die Bauartbedingt eingehalten werden sollten.

Die Aussage Schraube ist Schraube, wie es einige Laien von sich geben, ist daher sau gefährlich .... und bei Fahrzeugen dann so eine Meinung zu vertreten kann auch mal tötlich enden ......

Auch halte ich persönlich, als Maschinenbaumeister, es für absolut unverantwortlich von einem Mechaniker den vorgegebenen Drehmoment um 50% eigenmächtig zu verringern ....

---